Während der „Major“ auf die Steigerung der Arbeitsmoral in der Gesamtbevölkerung aus ist, die sich jedes Mal einstellt, wenn der „Long Walk“ über die Mattscheiben flimmert, handeln die Läufer selbst zunächst aus dem so verständlichen wie privaten Wunsch, zu überleben. Existenzialistische Ethik Die verschärfte existenzielle Situation, in der sich das ganze Feld der Marschierer wiederfindet – jeder stirbt für sich allein und wahrscheinlich sehr bald – motiviert in der Vierergruppe eine fast existenzialistische Ethik: Nicht nur helfen die „Musketiere“ sich gegenseitig, denn nur der Moment zählt, nicht, was gleich danach kommen mag, auch versuchen sie, denen zu helfen, die straucheln. „Todemarsch“ ist in Deutschland ab 16 Jahren freigegeben, und manch Zuschauer mag sich, je weiter sich die Gruppe der Läufer ausdünnt, in einem Dilemma wiederfinden, das die jungen Männer selbst in einem Gespräch thematisieren: Hoffentlich gewöhne er sich an die Erschießungen, sagt einer.
Author: Mladen Gladić
Published at: 2025-09-13 14:03:06
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