Vielleicht wäre die Aufzählung mit "Mein Vater, Fritz Litzmann und ich" triftiger gewesen, weil die Bühnennummer als Synonym für den workaholism des Vaters steht und für den Abstand, die sie für den Sohn bedeutete. In diesen Momenten ist Fritz Litzmann, mein Vater und ich ein durchaus instruktiver Film über ein westdeutsches Leben, das exemplarisch für die linke Bundesrepublik stehen kann – den Schock über das Mitmachen der Eltern in der Nazizeit, der in eine Politisierung führt und sich schließlich kulturell institutionalisiert. So unbedeutend dieses Detail scheinen mag, es steht für eine Unwucht, die den Film prägt und die man in Seminaren über dokumentarische Ästhetik lange diskutieren kann – dass Aljoscha Pause dann selbst durch Bilder seines Films laufen muss wie ein Protagonist, wo er zugleich der Autor dieses Films ist.
Author: ZEIT ONLINE: Film - Matthias Dell
Published at: 2025-05-28 15:13:20
Still want to read the full version? Full article