Derjenige, der körperlich spüren will, was es bedeutet, von einem Ufer ans andere zu gelangen; der erfahren will, dass seichte Stellen auch Vorzüge haben; und der sich nicht scheut, mit der aquafinen Fauna und Flora in Berührung zu kommen. Durch Furten zu waten, ist ein Wagnis, hat etwas von einem Gehen auf Widerruf; denn es ist immer möglich, dass der Zustand der Furt einen zur Umkehr zwingt. Unabsehbar, „endlos“ sei diese Furt, sagt das Gedicht; etwas Unheimliches verbindet sich mit ihr, Abgestorbenes, beleuchtet von einem doppeldeutigen Flutlicht; denn damit können Grenzscheinwerfer auf einen Fluss ebenso gemeint sein wie das irrlichternde Wechselspiel von Helligkeit und Dunkel im stets Trügerischen des Wassers.
Author: Rüdiger Görner
Published at: 2025-11-16 08:39:10
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