Denn Clara und ihr Mann, später ihre Erben, mussten sich allerhand einfallen lassen, um durch die Jahrzehnte zu kommen - durch zwei Weltkriege, Wirtschaftskrisen und die Nazizeit, durch die Mangeljahre nach dem Krieg und die Mangelwirtschaft in der DDR, Mauerbau und Mauerfall und die großen Veränderungen, die damit einhergingen. Und es war vor allem Clara, die das Ballhaus von 1928 bis 1967 leitete (und 1971 starb), die großen Erfindungsreichtum und Improvisationstalent bewies, um auch schlechte Zeiten zu überstehen. Und wenn zu DDR-Zeiten wieder mal neue Gläser gebraucht oder die Getränke knapp wurden - private Gaststätten wie Clärchens Ballhaus wurden bei der Warenzuteilung knapper bedacht als staatlich geführte - fuhr die Chefin eben selbst mit dem Auto zu den Herstellerbetrieben, besorgte das Gebrauchte auch mal mit ein bisschen Schummeln und lud den Wagen voll, bis er fast zusammenbrach.
Author: Andrea Beu
Published at: 2025-06-29 10:32:15
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