Europa zuerst! Warum wir in der besten aller Welten leben.  Eine Liebeserklärung an den alten Kontinent

Europa zuerst! Warum wir in der besten aller Welten leben.  Eine Liebeserklärung an den alten Kontinent


Sie sind die Membran des Gestern und des Heute, sie umschliessen die Modrigkeit der Altstadtgassen und sind gleichzeitig das Tor in die grosse Welt: Wer Europa erleben will, spaziert seinen Boulevards entlang, den Rest von Paris, Triest und Budapest kann man getrost den Funktionsjacken tragenden Tripadvisor-Fundamentalisten überlassen, die davon überzeugt sind, eine Stadt zu entdecken, indem sie ihre Nasen in Smartphones stecken. Weder in Dallas noch in Dubai wird derart rege flaniert und gestreunert, promeniert und gebummelt, was mindestens nach einem Glas Chardonnay verlangt oder Sherry, der von einem hochnäsigen Kellner auf einem runden Tablett genau in dem Moment an den Tisch gebracht wird, wenn der Stadtbus keine zwei Meter davon entfernt eine Abgaswolke aus dem Auspuff stösst und die Szenerie für kurze Zeit in russigen Nebel hüllt, während sich ein gescheckter Dackel vor unseren Füssen erleichtert. Sie bilden Rückzugsorte für Kopfarbeiter, sind Freigang für alle, die sich zwischen den Zeiten gefangen fühlen und leuchten wie weisse Botschaften der Zivilisation an den Küsten; sie transportieren die Essenz des Gestern und Heute, sind wunderbar aus der Zeit gefallen und haben somit auch kein Ende.

Author: NZZaS Redaktion


Published at: 2025-04-12 19:45:00

Still want to read the full version? Full article