Gemeint ist damit nicht das wiederkehrende Vasallentum der Kunst für militärische Propaganda, sondern die Einbindung des den Künsten eigenen Modus der Fiktion in die Planung von und das Training für Kriege. In fünf Kapiteln verfolgt der Wissenschaftler, der an der Universität von Süddänemark Vergleichende Literaturwissenschaft lehrt, die Entwicklung von Simulationen und virtuellen Szenarien, mit denen das Militär Krieg kalkulierbar machen wollte. Gerade weil er nicht aufgeregt moralisch argumentiert, sondern präzise wie ein Laserstrahl die geschichtliche Entwicklung, die philosophischen und politischen Folgen dieser weithin unbeachteten Kernfusion von Militär und Ästhetik seziert, nimmt man Engberg-Pedersens sein knappes Fazit ab, dass sie „die Trennlinie zwischen Zivilisation und Barbarei verwischt“.
Author: Ingo Arend
Published at: 2025-03-31 12:15:00
Still want to read the full version? Full article