„Es war etwas Unergründliches in Hannah“

„Es war etwas Unergründliches in Hannah“


Doch die Erfüllung des Traums erweist sich, wie bei der Erfüllung von Märchenwünschen, als Fluch: „Denn es ist ja eine Arbeitsgesellschaft, die von den Fesseln der Arbeit befreit werden soll, und diese Gesellschaft kennt kaum noch vom Hörensagen die höheren und sinnvolleren Tätigkeiten, um deretwillen die Befreiung sich lohnen würde.“ Mit derlei Aussagen kann man in Tarif- oder Koalitionsverhandlungen sowie auf Soziologenpodien schwerlich reüssieren. Tatsächlich war die Natalität ein zentraler Begriff für sie: Menschen kommen neu und als Fremdlinge auf die Welt, und indem sie sich in den Strom der Generationen einfügen, schaffen sie die Welt neu, öffnen Türen. Ihre Biografin Grit Straßenberger: „Mit Grass freundete sich Arendt nicht an, aber Johnson war ihr sofort sympathisch.“ Hannah Arendts wohl engste Freundin, die Schriftstellerin Mary McCarthy, die manchmal in Arendts Texten das „teutonische“ Englisch glättete, sagte in ihrer Trauerrede auf die Freundin 1975: „Sie war eine schöne Frau, reizvoll, verführerisch, feminin.

Author: Thomas Schmid


Published at: 2025-12-03 10:38:46

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