Einen Tag später verlas seine Pressesprecherin Karoline Leavitt eine Erklärung Trumps: „Angesichts der Tatsache, dass es eine tatsächliche Chance auf Verhandlungen gibt, die in naher Zukunft mit Iran stattfinden könnten oder auch nicht, werde ich meine Entscheidung in den nächsten zwei Wochen treffen.“ Dafür, dass Trump am Montag mit der Begründung vorzeitig das G7-Treffen in Kanada verlassen hat, er müsse sich dringendst mit seinem Sicherheitskabinett im sogenannten Situation Room des Weißen Hauses treffen, um die Iranfrage zu besprechen, sind zwei Wochen plötzlich ganz schön viel Zeit. Es ist dieser Strömung geschuldet, dass Trump in seiner ersten Amtszeit die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem verlegte, den Siedlungsbau und die Annexion großer Teile des Westjordanlands befürwortete und schließlich mit den Abrahams-Abkommen verbesserte Beziehungen zwischen Israel und arabischen Ländern aushandelte, ohne die palästinensische Frage auch nur im Geringsten mitzudenken. Und vor allem: Er zog die USA aus dem 2015 unter seinem Vorgänger Barack Obama zwischen den fünf Vetomächten des UN-Sicherheitsrats, Deutschlands und der EU mit Iran ausgehandelten Atomabkommens zurück, das Iran zwar in ein effektives Kontrollsystem gezwungen hatte, um die Urananreicherung herunterzufahren, im Gegenzug aber die Sanktionen lockerte, ohne die iranische Finanzierung terroristischer Gruppen in der ganzen Region zu adressieren.
Author: Bernd Pickert
Published at: 2025-06-21 15:01:00
Still want to read the full version? Full article