Der nächste Wendepunkt in der italienischen Erinnerungskultur – als aus Verdrängung Stolz auf Teile der faschistischen Vergangenheit wird – beginnt schliesslich, als Bomben, Tote und Terror in das Land zurückkehren. Die «anni di piombo» – die bleiernen Jahre des Rechts- und Linksterrorismus – beginnen Ende der 1960er und dauern bis in die 1980er an. Auf den Trümmern des Resistenza-Mythos entsteht in den 1990er Jahren die zweite grosse Lüge, die Italien sich bis heute über seine Vergangenheit erzählt: dass auch die Faschisten Opfer eines sinnlosen, von Nazi-Deutschland begonnenen Krieges gewesen seien.
Author: Giorgio Scherrer (sgi)
Published at: 2025-07-26 03:30:00
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