Europa ist der Ort, an dem sich Nationen in Dutzenden blutiger Kriege auf das Heftigste bekämpft haben – eine historische Tatsache, deren schreckliche Erfahrungen aber auch die Voraussetzung für den Versuch waren, miteinander in weiten Teilen Europas friedlich zusammenzuarbeiten und transnationale Strukturen in Form der Europäischen Union zu bilden. Jedoch müssten für die EU im Sinne der Zielsetzungen der OSZE Friedensfähigkeit, Diplomatie und europäische Zusammenarbeit im Vordergrund stehen, die zwar durchaus eine notwendige Verteidigungsfähigkeit mit Augenmaß enthalten könnten, sich aber prioritär auf ihre zivilgesellschaftlichen und demokratischen Wurzeln der EU-Gründungsphase zurückzubesinnen hätten. Angesichts der zu langen Zurückhaltung der EU hinsichtlich effektiver diplomatischer Aktivitäten hinsichtlich des Kriegs in der UKraine, die alle relevanten Akteure einbeziehen können, gilt es, der ursprünglichen Friedensidee Europas, die letztlich die ethische Fundierung im normativen Selbstanspruch der Gründungsphase der europäischen Vereinigung war, tatsächlich Geltung über wirksame Handlungen zu verschaffen und auch der 2012 erfolgten Verleihung des Friedensnobelpreises an die Europäische Union eine Realität friedensschaffender Maßnahmen folgen zu lassen.
Author: Klaus Moegling
Published at: 2025-12-20 17:00:00
Still want to read the full version? Full article