Die Auslöschung des ukrainischen Mariupol [premium]

Das Schicksal des Theaters steht stellvertretend für die Bestrebungen der russischen Besatzungsbehörden, die Spuren des Kriegs in Mariupol zu tilgen. Das tschetschenische Grosny bietet dafür die Vorlage: Die in zwei Kriegen schwer zerstörte Stadt sieht heute ebenfalls gänzlich anders aus als die frühere sowjetisch geprägte Stadt: Glaspaläste, neue Straßenverläufe und prunkvolle Moscheen bilden die neuen Orientierungspunkte. Als Vorzeigeprojekt der russischen Propaganda gelten die weißen Neubaublöcke des Newski-Viertels, das auch Wladimir Putin (oder sein Doppelgänger, der Besuch des Originals gilt als umstritten) besucht haben soll.

Author: Jutta Sommerbauer

---