Deutsch-israelische Beziehungen: Blutiger Hohn

Deutsch-israelische Beziehungen: Blutiger Hohn


Gerhartz, seit Juni Befehlshaber des Allied Joint Force Command in Brunssum, hatte 2021 »Flügel an Flügel« mit einer F-15, in der der damalige Kommandeur der Israeli Air Force (IAF), Amikam Norkin, saß, die Knesset mit dem »Eagle Star« überflogen: Das Sondermodell des »Eurofighters«, überzogen mit einer bunten Folie in den israelischen und deutschen Nationalfarben, bedruckt mit dem Davidstern, dem IAF-Emblem, dem Bundesadler und dem Eisernen Kreuz, hat Fetischstatus bei der Luftwaffe. Entsprechend wild werden in der meist pathostriefenden Berichterstattung der Bundeswehr-Medien über die »berührenden Momente« der »einzigartigen Geschichte« der deutsch-israelischen Waffenbrüderschaft die historischen Koordinaten durcheinandergewirbelt: Es ginge darum, »der ganzen Welt zu zeigen, dass aus einer scheinbar unüberwindbaren Feindschaft unzertrennliche Freundschaft entstanden ist«, so der Autor eines Artikels mit dem Titel »Licht im Tal der Dunkelheit« über den gemeinsamen Vorbeiflug von Maschinen der IAF und der Luftwaffe an der KZ-Gedenkstätte Dachau 2020. Der KPD-Abgeordnete und Exhäftling des KZ Dachau, Oskar Müller, skandalisierte in einer Bundestagsrede am 18. März 1953, dass die in Israel lebenden ehemaligen Verfolgten des Naziregimes »auch nicht einen einzigen Pfennig erhalten« würden, und nannte die wirklichen Profiteure: »Die amerikanischen Imperialisten, die sich im vorderen Orient einen starken strategischen und militärischen Stützpunkt schaffen« und die »Industrieherren in Westdeutschland, denen es auf mehrere Jahre hinaus Absatz und Riesengewinne sichert« – viele von ihnen waren Hitlerfinanziers und »Arisierer«.


Published at: 2025-08-12 17:35:39

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