Tidhar erzählt darin die Geschichte Israels durch die Augen der Familie von Ruth, Mitbegründerin und Seele des Kibbuz Trashim, beginnend im Jahr 1946 bis zu einer Art Epilog im Jahr 2009, immer begleitet von einer Teedose der Marke Wissotzky, in der sich über die Generationen verblichene Familienfotos ansammeln. Bereits in seinem viel beachteten und ebenfalls empfehlenswerten Thriller „Maror“ (2022) tauchte Tidhar tief in die dunkle Seite Israels ein und zeigte, wie eine Gesellschaft, die auf Krieg gegründet ist, nach und nach ihre Abwehrkräfte gegen Gewalt verliert und von Brutalität und Korruption durchsetzt wird. Von diesem Punkt springt Lavie Tidhar in der Zeit zurück ins Jahr 1946 und greift die Geschichte von Ruth auf – einer von vielen starken Frauen ohne Gnade, die diesem Roman ihren Stempel aufdrücken.
Author: Doris Kraus
Published at: 2025-10-12 15:21:19
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