Debatte über Ukraine-Krieg: Einmal um die Ohren gehabt

Debatte über Ukraine-Krieg: Einmal um die Ohren gehabt


Klaus von Dohnanyi, Jahrgang 1928, trat 1957 in die SPD ein, war Mitarbeiter von Willy Brandt, handelte als Wirtschaftsstaatssekretär ab 1968 das Röhren-Erdgas-Geschäft der Bundesrepublik mit der Sowjetunion aus, war Bundesbildungsminister, Staatsminister im Auswärtigen Amt und von 1981 bis 1988 Erster Bürgermeister Hamburgs. Dohnanyi erwähnt, dass er 1945 als 16jähriger »ein Kampfbataillon des sogenannten Reichsarbeitsdienstes« zu führen hatte und auf der Flucht vor der Roten Armee gehängte Fahnenflüchtige und einen Zug von KZ-Häftlingen sah: »Es ist ein großer Unterschied, ob man über den Krieg redet oder ob man ihn mal um die Ohren gehabt hat.« Vad erzählt von Günther Pape, Ende 1944 mit 37 Jahren zum General befördert, »der eben auch die deutsche Panzertruppe der Bundeswehr aufgebaut hat« und Nachbar des jungen Vad war: »Er war und ist mein Vorbild.« Vad hält »das Abschreckungsprinzip der NATO« für »sehr, sehr wichtig«, auch »für die künftige Aufstellung der Bundeswehr«. Zugleich sei für ihn Clausewitz »der strategische ›Mastermind‹«, der Krieg und Politik zusammen gedacht habe, genauer: Man brauche ein politisches Konzept, wenn man Krieg führe und wenn man ihn beenden wolle.

Author: Arnold Schölzel


Published at: 2025-08-31 17:39:37

Still want to read the full version? Full article