Der anfangs noch irritierende aufdringlich-saloppe Ton, der vom Titel bis zur letzten Zeile das gesamte Dossier durchzieht, entpuppt sich bei genauerer Hinsicht als anbiedernde Ansprache für die künftigen Akteur-Doppelpunkt-innen der anvisierten „woken und wehrhaften“ Truppe: „In Deutschland und Europa sind solche Bewegungen – beispielsweise zur Bekämpfung des Klimawandels und der Überwindung von Rassismus und Sexismus – anschlussfähig. Hier eine (unvollständige) Auflistung westlicher Provokationen: kontinuierliche Ausdehnung der NATO bis an Russlands Grenzen; Kündigung fast aller Abrüstungs- und Rüstungskontrollverträge; Installieren von Modulen des globalen AEGIS-Raketenabwehrsystems – mit Offensivoptionen – vor der russischen Haustür; westliche Unterstützung des Maidan-Putschs 2013/14 und postwendende Anerkennung der Putschregierung unter Jazenjuk; Boykott der Vereinbarungen von Minsk II; Verträge über „Militärische Zusammenarbeit“ und „Strategische Partnerschaft“ zwischen den USA und der Ukraine im August und November 2021; und schließlich vollkommene Ignoranz der diplomatischen Initiative vom 17. Dezember 2021, als Russland seine sicherheitspolitischen Interessen gegenüber der NATO und den USA klar und unmissverständlich artikulierte. „Wenn ich Streitkräfte habe, die in ihren Grundstrukturen die Diversität ihrer Gesellschaft widerspiegeln, sexuell, ethnisch, religiös, dann wissen die, was sie verteidigen.“ So sichtlich stolz der medienbegabte Politikwissenschaftler an der Universität der Bundeswehr, Carlo Masala, in einem Interview mit der Zeitschrift Internationale Politik im Juni 2023.
Author: Redaktion, Redaktion NachDenkSeiten
Published at: 2025-07-06 11:00:43
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