Auch Grigorowitsch arbeitete später, während des Kalten Kriegs, an der Seine, was seinen hohen Stellenwert und seine Funktion als kulturelles Aushängeschild der Sowjetunion zeigt: 1977 studierte er »Iwan der Schreckliche« in Paris ein, und 1978 erlebte seine Version von »Romeo und Julia« dort ihre Premiere. Markant ist deren Ende: Anders als die meisten Choreographen, die sich dem »Romeo«-Thema widmen, beendete Grigorowitsch seine Shakespeare-Adaption nicht schon mit dem Tod Julias, sondern erst mit der Versöhnung der Clans am Grab des jungen Titelpaares. Unter dem Krieg mit der Ukraine litt Grigorowitsch im übrigen, zumal er von beiden Staaten Ehrungen in Form von Orden und Medaillen empfangen hatte.
Author: Gisela Sonnenburg
Published at: 2025-05-20 17:39:41
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