Die Begründung: „Wir schätzen das Risiko der indirekten Verwicklung in Menschenrechtsverletzungen als zu hoch an.“ Zur Hebräischen Universität in Jerusalem heißt es, Grund seien „Beziehungen mit den Israeli Defense Forces (IDF)“.Der Beschluss der Erasmus-Universität Rotterdam ermöglicht jedoch auch, in Einzelfällen abzuwägen: „Die Fakultäten werden mit operativen Rahmenbedingungen arbeiten, beispielsweise hinsichtlich der Durchführung von Peer Reviews durch einzelne Mitarbeiter der Universitäten und der Zusammenarbeit innerhalb internationaler Konsortien und Allianzen.“Der Fall war also nicht klar, es gab Spielraum. Die publizistische Arbeit von Eva Illouz zeichnet sich ebenso wie ihre soziologische Arbeit durch ein Ringen um eine scharfe Analyse aus, die die Dynamiken der Gesellschaft ins Visier nimmt – und nicht die Menschen verurteilt.Eva Illouz hat Netanjahu scharf angegriffen – fordert die Anerkennung des Staates PalästinaSo machte sie nach dem 7. Oktober auf den Antisemitismus in der globalen Linken und im akademischen Betrieb aufmerksam: In beiden Umfeldern nahm sie fehlende Empathie gegenüber Jüdinnen und Juden wahr, die durch das Massaker der Hamas retraumatisiert wurden.Gleichzeitig fand sie im selben Atemzug stets klare Worte zu dem autoritären Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den sie direkt für den 7. Oktober verantwortlich macht: „Netanjahu ist in den Umfragen wieder gestiegen. Dann wäre man auf demselben Niveau der Journalisten, die der palästinensischen Autorin Adania Shibli hinterherrecherchierten, als deren Preisverleihung auf der Frankfurter Buchmesse im Herbst 2023 verschoben wurde und eine damals 16 Jahre alte Unterschrift unter eine Petition des BDS problematisiert wurde, weil hier von Apartheid die Rede war.Adania Shibli und Eva Illouz: Bestraft für die falsche IdentitätDiese Recherchen folgen derselben Logik: Da stimmt etwas nicht mit den Autorinnen Illouz und Shibli.
Author: Elsa Koester
Published at: 2025-11-03 12:14:00
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