Angemessen reagierte Jens-Christian Wagner, Stiftungsdirektor der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, als er betonte, dass sich der Begriff an diesem Ort der Erinnerung an den von den Nazis vollzogenen Völkermord an jüdischen Menschen, Sinti und Roma und den 27 Millionen Sowjetbürgern, die als »Untermenschen« ebenfalls der Vernichtungspolitik ausgesetzt waren, verbiete. Die israelische Botschaft drängte die Thüringer Landesregierung und die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora im Auftrag der Netanjahu-Regierung, einen vorgesehenen Festredner für den Staatsakt in der Weimarhalle, den israelisch-deutschen Philosophen Omri Boehm, Kritiker der israelischen Regierung, auszuladen. Deutlich auf die Selbstbefreiung und den »Schwur von Buchenwald« hinzuweisen, war dem Internationalen Jugendtreffen der Fédération Internationale des Résistants (FIR) und den etwa 500 Jugendlichen aus zehn Nationen vorbehalten, die zuvor am Glockenturm ihre »Kundgebung der Jugend« durchgeführt hatten.
Published at: 2025-04-08 17:38:05
Still want to read the full version? Full article